Vor einigen Jahren bin ich mit dem Dampfer, einem Dampfschiff, die “Stadt Wehlen”, von Dresden nach Bad Schandau geschippert. Total überwältigt von der Schönheit der Sächsischen Schweiz, unter anderem mit seiner Festung Königstein und den Felsen der Bastei, kam schon hier der Wunsch auf, diese Strecke unbedingt auch mal mit dem Fahrrad zu fahren.
Um schon hier die herrliche Kulisse direkt an der Elbe vom schönen Dresden zu sehen, bin ich in Dresden nicht am Hauptbahnhof gestartet, sondern noch mit der S-Bahn S1 in Richtung Meißen bis nach Dresden-Pieschen gefahren und von hier aus zu meiner Radtour gestartet.
Am bekannten Brauhaus Watzke, direkt an der Elbe gelegen, geht es dann mit dem Fahrrad wieder zurück in Richtung des Dresdner Hauptbahnhofes, ohne diesen wirklich zu erreichen, vorbei an der historischen Altstadt von Dresden, der Brühlschen Terrasse mit der Festung Dresden, im Blick auch die wiederaufgebaute Frauenkirche oder auch die berühmte Semperoper, eine Kulisse, die man auf sich wirken lassen sollte. Und so ist man schon nach den ersten wenigen Kiliometern total beeindruckt. Ich habe hier übrigens bewußt die gegenüberliegende Seite dieser touristisch stark frequentierten Kulisse gewählt, kann man hier so ziemlich entspannt Radfahren und gucken.
Kurz nach den Elbterrassen wechselte ich dann aber doch das Elbeufer über die Kleine Albertbrücke und weiter geht es zum nächsten Highlight, der Loschwitzer Brücke, bekannt als Blaues Wunder. Durch Witterungseinflüsse soll sich hier angeblich die ursprünglich grüne Farbe in blau gewandelt haben.
Eigentlich aber bedarf es nicht unbedingt besonderer Highlights entlang dieses Stückes der Elbe, dieses ganze Stück von Dresden bis Bad Schandau lässt einem mehr als einmal den Mund offen stehen - und das nicht, weil man besonders schnell oder anstrengend Rad gefahren ist, es ist einfach nur schön. Dieses Stück, diese knapp 50 km (hin) gehören zu den wirklich beeindruckensten Radtouren die ich bis jetzt gefahren bin.
An den Elbufern lassen sich auch immer wieder Weinberge erkennen, teilweise mit wirklich schönen Anwesen, teils müssen das auch Schlösser sein, oder eben Gutshäuser, heute sind einige davon bestimmt Hotels.
Wenn man auf der gegenüberliegenden Seite dieser Radtour dann das Schloss Pillnitz entdeckt, und die gegenüberliegende Seite ist hier wirklich die bessere Wahl für Radfahrer, dann kann einem schon mal, wie oben schon erwähnt, der Mund offen stehen bleiben.
Immer ganz dicht entlang der Elbe geht es vorbei an Orten wie Laubegast, Kleinzschachwitz und Mügeln bis nach Pirna. Was auffällt, nach all den Meldungen in den Medien vergangener Hochwasser, es ist wirklich alles schön anzusehen und ich denke mal, da steckt irre viel Mühe und Energie drin, das alles so zu erhalten oder aber auch wieder herzurichten.
Nach Pirna schlängelt sich die Elbe dann durch das Elbsandsteingebirge, der Radweg schlängelt immer mit, und auf dieser “gegenüberliegenden Seite” dieser Radtour hat man auch dieses herrlich im Blick, hier besonders hervorzuheben die Bastei, zwischen Stadt Wehlen und dem Kurort Rathen. Hier, in Rathen, gibt es die Waldbühne Rathen, diese allerdings wieder auf der gegenüberliegenden Seite, aber direkt an der Radtour gelegen findet sich hier in Rathen die weltweit größte Garteneisenbahnanlage. Das ist so liebevoll gemacht, auch als Nichteisenbahner sollte man hier einen etwas längeren Aufenthalt einplanen, den kann man auch gleich für eine Rast nutzen, und sich diese Mini-Eisenbahnanlage anschauen.
Weiter vom Kurort Rathen geht es entlang der Elbwiesen in Richtung Königstein, vorher schon von weitem zu sehen der Lilienstein, die vielleicht bekannteste Erhebung des Elbsandsteingegirges, bevor man dann auch die Festung Königstein ausmachen kann, auf dieser Seite der Elbe sollte man aber den Blick auf die Festung möglichst lange geniessen, man ist später einfach zu dicht davor, um die Festung dann noch einmal zu sehen.
Bis Bad Schandau wechselt dann hier bei Königstein -hier geht es mit der Fähre über die Elbe- dann der Radweg die Elbseite, ich mit dem Fahrrad dann natürlich auch und über Rathmannsdorf ist dann auch bald Bad Schandau erreicht.
Bis hierhin ist man jetzt so ungefähr 50 km geradelt, dieses Stück stelle ich hier auch als “umgekehrten” Track zur Verfügung, also von Bad Schandau nach Dresden, wem das, auch wegen der vielen Dinge, die es zu sehen gibt, für einen Tag erstmal reicht.
Mir hat das als Radtour für diesen Tag noch nicht gereicht, die Festung Königstein und auch die Felsen der Bastei schaue ich mir an einem “Wandertag” ganz bestimmt auch noch an, das Fahrrad lasse ich dann aber zu Hause.
Und wie du hier sehen kannst, meinen "Wandertag" habe ich schon gemacht, unglaublich schön die Aussicht von der Festung Königstein.
Für das Stück zurück nach Dresden wollte ich aber nicht noch einmal komplett an der Elbe entlang fahren, ich dachte, ich bin mal ein bisschen mutig und fahre mal in die Berge.
Schwer atmend habe ich mich also an den Aufstieg in Richtung Rathmannsdorf gemacht, geschafft habe ich den Anstieg von bis zu 16% aber nicht. Nach einer Verschnaufpause an einem Waldweg, teilweise noch fahrend, teilweise aber schiebend, habe ich dann Rathmannsdorf erreicht und war hier oben von der Aussicht überwältigt. Noch höher hinaus kann man den Rathmannsdorfer Aussichtsturm erklimmen, auch von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf Landschaften, die man als Flachlandbewohner so nicht kennt. Da hat sich der Aufstieg doch wirklich echt gelohnt.
Wo es bergauf geht, geht es natürlich auch wieder bergab, hier sollte man sich auf seine Bremsen verlassen können, weil nur geradeaus geht es nicht, es ist also nicht grad übersichtlich und nur rollen lassen bei 16% Gefälle ist auch nicht grad empfehlenswert. Wenn auch bergab etwas flotter als bergauf, geht es bis nach Porschdorf, immer mal wieder aufwärts und abwärts, ab hier dann durch den Wald entlang des Flüsschens Polenz und dem Polenztalweg, vielleicht mehr ein Wanderweg als ein Radweg, aber trotzdem gut zu fahren, die Polenz überquerend, habe ich dann den Mühlweg gewählt, den allerdings kann man nicht wirklich mit einem normalen Fahrrad fahren, es geht auch ziemlich bergauf, diesen Weg dann also schiebend, weit ist es nicht, vielleicht 200 Meter, das geht schon mal, erreicht man dann Waltersdorf. Von Walterdorf geht es dann weiter als Talfahrt, denkt an gute Bremsen, bis zum Kurort Rathen, den ich ja schon auf der anderen Elbeseite (Garteneisenbahn) kurz kennengelernt habe.
Auf dieser Seite der Elbe empfehle ich dann das Fahrrad durch den Kurort zu schieben, hier ist doch ziemlich viel los, alle sind zu Fuß unterwegs. Und zu Fuß ist man nicht ganz so flott unterwegs, bleibt also Zeit genug, sich das wirklich sehenswerte Örtchen etwas näher anzusehen (sofern es das Gedrängle und Geschiebe zulässt).
Nun geht es direkt am Fuß der Bastei weiter auf dem Radfahrweg, immer entlang der Elbe, bis nach Stadt Wehlen, die Route des Elberadweges auf dieser Seite der Elbe führt auch durch diesen Ort, nicht nur daran vorbei und mit wenig Tempo habe ich mir das dann auch angeschaut. Wirklich nur schön, echt! Vorbei an Copitz und Pratzschwitz, durch Birkwitz dann nicht mehr direkt an der Elbe, findet man sich bald im Schlossgarten von Schloss Pillnitz wieder, was ich auf der Hintour schon von der anderen Elbseite bestaunen konnte.
Hier habe ich mir auch ein wenig mehr Zeit genommen, nicht nur, weil man auch hier besser schieben sollte, sondern auch, weil es wirklich viel zu sehen gibt.
Von Pillnitz bis Wachwitz geht es dann mal ein Stück auf der Straße, das ist aber kein Problem, ab Wachwitz dann wieder direkt an der Elbe entlang, das “Blaue Wunder” unterquerend, ein kurzes Stück auf wirklich grottenschlechtem Radweg ist dann auch bald wieder Dresden erreicht.
Übrigens, von Dresden bis Bad Schandau war ich mittlerweile schon drei mal mit dem Fahrrad unterwegs, dieses Stück fahre ich ganz sicher noch mal und noch mal...