Schon bei der Planung dieser doch sehr langen Radtour hatte ich so meine Bedenken. Diese Radtour ist nicht nur lang - für mich eine Eintagestour, so sollte es sein - diese Radtour hat auch einige Anstiege, die mich im Voraus schon nachdenklich gemacht haben, ob das an nur einem Tag überhaupt zu schaffen ist, ohne das ich am Ende des Tages irgendwelche Reha-Maßnahmen beanspruchen muss. Diese sehr schöne Radtour kürzer zu planen brachte allerdings auch nichts, das wären dann einfach zu viele Kilometer entlang von Straßen geworden und das versuche ich schon bei der Planung möglichst zu umgehen. Also bin ich von der Elbe an die Elster und zurück gefahren und es war überhaupt nicht schlimm, es hat nicht ernsthaft weh getan, es war einfach nur schön.
Los geht es direkt am Bahnhof in der wunderschönen Stadt Meißen direkt an der Elbe. Sogleich im Blick der Dom zu Meißen, viel mehr habe ich an diesem Tag von Meißen allerdings nichts gesehen. 130 km brauchen Zeit und zum Radfahren bin ich ja extra angereist. Aber ein Wochenende im Winter in dieser schönen Stadt habe ich schon in Planung - ohne Fahrrad - und dann werde ich die Gelegenheit nutzen, mir nicht nur den Dom zu Meißen näher anzusehen.
Nach ein paar hundert Metern führt der Weg schon direkt entlang der Elbe - rechtselbisch - entlang des Elberadwegs. Dieses erste Stück meiner Radtour kam mir viel zu kurz vor, zählen doch Radtouren entlang von Flüssen für mich zu den schönsten.
Bei Sörnewitz wird dann also der Elberadweg schon wieder verlassen und ein Stück entlang der Elbe-Nassau-Friedewalder Radroute, teilweise auf Feldwegen, geht es weiter bis nach Niederau und Oberau und über Gohlis bis nach Großdobritz. Von weitem viel mir hier schon die Kirche in Großdobritz auf, die, wie ich jetzt recherchiert habe, 1881 im frühgotischen Stil erbaut wurde und der doch tatsächlich schon seit einigen Jahren die Kirchturmspitze fehlt. Schön anzusehen ist diese Kirche aber trotzdem.
Weiter geht es auf wenig befahrenen Straßen über Altleis, Neuleis und Göhra folgt man hier dem Heidebogen-Rundweg bis nach Kalkreuth und über so kleine Orte wie Biberach und Cunnersdorf geht es nach Schönfeld. Ein ganz klein wenig abseits der Radtour findet sich hier das Schloss Schönfeld, welches den Namen Zauber- oder Märchenschloss zu Recht tragen könnte. Wirklich wunderschön und den kleinen Abstecher wert.
Weiter, jetzt dem Heidebogen-Mühlenweg folgend, entlang von Feldern wird Schönborn erreicht und über Blochwitz findet man sich bald in Ortrand. Diese kleine Stadt ein wenig durchquerend geht es jetzt entlang des Niederlausitzer Kreisels, vorbei an Feldern bis nach Großkmehlen und in Großkmehlen findet man das Wasserschloss Großkmehlen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Wieder mal ein kleiner Abstecher, allerdings höflicherweise das Fahrrad schiebend durch den schön angelegten Schlossgarten, ist ein guter Zeitpunkt auch für eine kleine Rast.
Über Lindenau weiter durch ein Waldgebiet erreicht man dann die Schwarze Elster. Immer entlang der Schwarzen Elster, übrigens ein Nebenfluss der Elbe, folgt man jetzt der Niederlausitzer Bergbautour bis kurz vor Elsterwerda, hier weiter enlang der Tour Brandenburg und ab Elsterwerda dann weiter der Kohle, Wind und Wassertour folgend, kann man in Elsterwerda noch das Elsterschloss bestaunen, welches heute als Gymnasium genutzt wird. Wohl dem, der in einem solchen attraktiven Bau unterrichtet wird.
Weiter also entlang der Kohle, Wind und Wassertour, dem Grödel-Elsterwerdaer Flossgraben folgend, einem Rad- und Wanderweg, der hier teilweise recht eng ist, auf dem es sich aber trotzdem gut fahren lässt, wird Gröditz erreicht und weiter entlang des Grödel-Elsterwerdaer Flossgrabens, der übrigens in der Elbe mündet, ein herrlich ruhiges Naturschutzgebiet, ist die Elbe auch wieder in Sicht. Wieder rechtselbisch geht es entlang des Elberadwegs, immer mal wieder ein Blick auch rüber auf die linke Seite der Elbe, findet man sich bald in Meißen wieder.
Eine anspruchsvolle, aber auch sehr schöne Radtour ist hier dann zu Ende.